Nach einer längeren Corona-Pause durften unsere 9. Klässlerinnen wieder an der jährlich stattfindenden Betriebsbesichtigung bei Kelheim fibres teilnehmen.

In einem gut einstündigen Vortrag erzählte uns Herr Schmid von der wechselhaften Geschichte des Betriebs mit vielen Hochs und Tiefs. Mit Hilfe von Luftbildaufnahmen gab er uns einen Überblick über das Gelände seines Betriebs. In anschaulichen Folien konnte der Herstellungsprozess der hochwertigen Chemiefasern gut nachvollzogen werden. Auch in die Anwendungsbereiche führte er uns ein: Die besonders saugstarken Fasern finden große Abnehmer bei namhaften Windel- und Tamponherstellern. Andere, besonders schnell trocknende und kühlende Hightech-Fasern werden für die Herstellung von Sportklamotten verwendet. Besonders stolz zeigte er sich bei der neuartigen Entwicklung einer biologisch schnell abbaubaren Faser, die nun in Feuchttüchern zu finden ist, nachdem diese in den letzten Jahren zunehmend in Kritik geraten sind. Zuletzt ist es ihm freilich ein Anliegen, unsere Schülerinnen als Auszubildende bei Kelheim fibres anzuwerben. Viele attraktive MINT-Berufe können vor Ort bei guter räumlicher Ausstattung erlernt werden: Chemikant, Chemielaborant, Elektroniker, Fachinformatiker oder Industriemechaniker sind einige davon.

Mit Schutzausrüstung ausgestattet führte uns Herr Schmid anschließend über das Gelände. Die Werksprozesse zur Herstellung der Viskosefasern konnten so leichter nachvollzogen werden. Eindrücklich war für die Schülerinnen vor allem der Geruch, da im Produktionsprozess Schwefelsäure und Natronlauge verwendet werden. Das daraus entstehende Abfallprodukt Natriumsulfat kann die Firma zum Beispiel an Waschmittelhersteller verkaufen. Zuletzt zeigte er uns die große, werkseigene Abwasserreinigung, sodass wir gleich auch noch eine kleine Wiederholung biotechnischer Verfahren aus dem Lehrplan der 8. Klasse anhängen konnten.

Zum Abschluss wurden wir in der Kantine zu einem Mittagessen eingeladen, wo wir gleich Pläne für das nächste Schuljahr schmiedeten. Vielen Dank an Herrn Schmid für den aufschlussreichen Vormittag!